Die deutschen Landschaften und Stämme.
49
und Liedern" deuten auf fränkische, zum Teil auch auf slavische Einflüsse hin. Als die
Slavenländer ö. der Elbe unterworfen wurden, drangen thüringische Kolonisten
in so großen Mengen in die Mark Meißen (das heutige Königreich Sachsen) und Schle-
sien, daß deren Bevölkerung als eine Abzweigung des thüringischen Stammes be-
trachtet werden kann. An der Germanisierung Schlesiens nahmen überdies noch
hessische und mainfränkische Einwanderer teil.
Seit Jahrhunderten gelten die sächsischen Länder als Sitz ausge-
zeichneter Schulbildung von der Volksschule bis zur Hochschule hinauf,
und groß ist die Zahl der Künstler, Dichter und Denker, die diesem Land entsprossen sind,
so die Meister der Erzählkunst, Gustav Freitag und Ctto Ludwig, die genialen Dar-
steller des Tier- und Pflanzenlebens, Brehm und Roßmäßler, der Schöpfer volkstüm-
licher geistlicher Lieder, Paul Gerhard; serner Rudolf Baumbach, dessen Liederdichtun-
gen das schalkhafte Wesen und den anmutigen Charakter seines Heimatlands so trefflich
wiederspiegeln, und Ludwig Richter, dessen Meisterhand die ganze Innigkeit trauten
deutschen Familienglücks darzustellen verstanden hat. Den liederreichen Gauen Mittel-
deutschlands gehören die großen Tonkünstler Sebastian Bach, Georg Friedrich Hän-
del, Robert Schumann und Richard Wagner an. Hier stand auch die Wiege
Luthers, Lessings, Leibniz' und Fichtes.
Die Staaten der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle. Die natürliche Vielge-
staltigkeit Mitteldeutschlands findet auch in staatlicher Beziehung ihren Aus-
druck; namentlich das Weserbergland und Thüringen sind wie im Mittelalter so auch
heute noch in eine große Zahl von Kleinstaaten aufgelöst. An der Mitteldeutschen
Gebirgsschwelle haben folgende Staaten Anteil: das Königreich Preußen mit
größeren oder kleineren Teilen der Provinzen Rheinland, Westfalen, Hessen-Nassau,
Hannover, Sachsen und Schlesien, ferner das Großherzogtum Hessen mit der
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Gustav Gustav Ludwig Ludwig Brehm Paul_Gerhard Rudolf_Baumbach Rudolf Ludwig_Richter Ludwig Sebastian_Bach Georg_Friedrich_Hän- Friedrich Robert_Schumann Richard_Wagner
Norddeutschland.
141
B. Norddeutschland.
Die 5 süddeutschen Staaten find an Größe und Einwohnerzahl und
daher an Macht nicht bedeutend voneinander verschieden (S. 153). Der ge-
birgige Teil Norddeutschlands zeigt — entsprechend seinem Wechsel von
Ebenen, Bergen und Thälern — in den vielen kleinen Staaten das Bild der
größten Zerrissenheit. Das einförmige norddeutsche Tiefland ist zur Bildung
eines Großstaates geeignet, der in Preußen erstand, das vermöge seines be-
deutenden Übergewichts über die anderen Staaten die Führerschaft derselben
übernahm und dadurch die Einigung Deutschlands herbeiführte. — Das ost-
elbische Tiefland zwischen Elbe und Weichsel wurde während der Völker-
Wanderung von Slawen besetzt, die erst im 13. Jahrh. den siegreichen Deutschen
für immer das Feld räumten. In dem Tieflande w. von der Elbe wohnen
seit Menschengedenken deutsche Volksstämme (f. S. 133). Dieser Teil N.-
Deutschlands bestand im 10. Jahrh. aus deu Stammesherzogtümern Sachsen
und Lothringen. S.ö. von Sachsen reichte bis zur Elbe die Thüringer
Mark, deren ö. Teil eine Zeit lang die im Wendenlande gegründete Mark
Meißen bildete, aus der das Königreich Sachsen" hervorgegangen ist.
Diese kam im 11. Jahrh. an die Grasen von Wettin, welche die Land-
grasschaft Thüringen und das Herzogtum Sachsen-Wittenberg mit der Kur-
würde erwarben. 1485 teilten die Brüder Ernst und Albert ihren Besitz
und gründeten so die ernestinische Linie, die mit der Kurwürde Sachsen-
Wittenberg und S.-Thüringen erhielt, und die albertinische Linie, die Meißen
mit N.-Thüringen bekam. Infolge des unglücklichen Ausganges der Schlacht
bei Mühlberg ging die Kurwürde mit Sachsen - Wittenberg an Ulberts Enkel
Moritz über, dessen Nachkommen 1806 durch das Bündnis mit Napoleon die
Königswürde erhielten. Die ernestinischen Fürsten heißen seit dem Übergange
der Kurwürde auf die albertinische Linie Herzöge von Sachsen. Wiederholte
Teilungen ihrer Länder führten zur Zersplitterung ihres Gebietes in die 3
sächsischen Herzogtümer und das Großherzogtum Sachsen-Weimar. An-
deren Geschlechtern entstammen die Fürsten von Renß und von Schwarz-
bürg. — 1181 zerschlug Friedrich Barbarossa das alte Stammesherzogtum
Sachsen, das sich nun in viele Einzellandschaften auflöste. Die bedeutendste von
diesen war das welfische Herzogtum Brauufchweig-Lüueburg, aus dem das 1866
an Preußeu gefallene Königreich Hannover und das Herzogtum Brauu-
schweig, das einstige Erbe Heinrichs des Löwen, hervorging. Obwohl sich
dieser das ö. von der Elbe gelegene Küstenland an der Ostsee unterwarf, so
überließ er doch das alte Obotriteulaud dem zum Christentum übergetretenen
Wendenfürsten, der deutscher Reichsfürst und Stammvater der beiden noch jetzt
regierenden großherzoglichen Häuser von Mecklenbnrg-Schwerin und Strelitz
wurde. An der Nordsee entstand die Grafschaft Oldenburg, die sich allmäh-
lieh zum gleichnamigen Herzogtum erweiterte, dem im Wiener Kongreß der groß-
herzogliche Titel zuerkannt wurde. Auch die mit dem Fürstentum Waldeck
auf demselben Meridian gelegenen lippeschen Fürstentümer bildeten ehemals
Teile des Sachsenlandes. Die 3 Städte-Repnbliken des Deutschen Reiches: Ham-
bnrg, Bremen und Lübeck begründeten ihre staatliche Selbständigkeit zu der
Zeit, da der Hansabund den nordeuropäischen Handel beherrschte. — An der
Elbe entstand während des Mittelalters die askanische Mark, die zum Herzog-
tum Anhalt heranwuchs, dessen Fürstenhaus noch heute dem ruhmreichen Ge-
schlecht der Askanier angehört. Eine Linie dieses Hanfes kam auf deu branden-
burgischen Thron, als Albrecht der Bär 1134 mit der Nordmark, der heutigen
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Personennamen: Ernst Albert Moritz_über Napoleon Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Heinrichs Albrecht Albrecht
150 Iv. Die geistigen Grundlagen der deutschen Kultur.
mehr auf als Schlesien, Schleswig-Holstein, Pommern, Posen,
Ost- und Westpreußen zusammen.
Wenn rvir nach der geographischen Verbreitung der orts-
üblichen Tage löhne schauen, so unterscheiden rvir drei nord-
südliche Zonen: die ärmere und bedürfnislosere Ostzone
(West- und Ostpreußen, Posen und Schlesien) mit rund 2 M.
Tageslohn für den erwachsenen männlichen Arbeiter, die wohl-
habende Mittelzone (Pommern, Brandenburg, Provinz und
Königreich Sachsen, Thüringen, Bayern mit der Pfalz, Groß-
Herzogtum Hessen und Westfalen) mit rund 3 M. und die
reichere Westzone (Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Hannover,
Oldenburg, Braunschweig, Anhalt, Hessen-Nassau, Rheinland,
Elsaß-Lothringen, Baden und Württemberg) mit 3 und über
3 M. ortsüblichem Tagelohn. Die Großstädte des Westens,
vorzugsweise die Seestädte und Berlin zahlen 4 M. und mehr.
Ein Aufsteigen des Wohlstandes ist fast überall zu beobachten.
Das beruht auf vielerlei Gründen, besonders in der Vervoll-
kommnung der Arbeitsmittel und Arbeitsmethoden, in der Arbeits-
teilung und in der gesteigerten Konsumtionskraft des deutschen
Volkes.
28. Die Erziehung des deutschen Volkes.
Die geistigen und materiellen Güter sind das Ergebnis der
Erziehung eines Volkes. Dadurch, daß Deutschland eine Welt-
macht geworden und in dem großen wirtschaftlichen Wettkampf
der Weltvölker auf dem Weltmarkt, der die Volkskräfte mannig-
faltig bewegt und aufs äußerste anspannt, eingetreten ist, sind
die geistigen Anforderungen außerordentlich gesteigert worden.
Nur eine gediegene und vielseitige Erziehung und Bildung kann
unser Volk in diesem Kampf dauernd stark erhalten. Für die
Erziehung unsers Volkes dürfen wir selbst die größten
Opfer nicht scheuen, denn in unserer Jugend liegt die
Zukunft unsers Vaterlandes, und nur die beste Erziehung
schafft das Volk, das in der Weltwirtschaft und Weltkultur geistig,
politisch und wirtschaftlich tonangebend ist. Deutschland wird
nur solange Weltmacht sein als es Kulturmacht ist.
Volksbildung ist Volkskraft. Noch sind wir in der Volks-
bildung von keinem Volke überflügelt worden. Mögen
fremde Nationen auch über die „Potsdamer Wachtparade" und
den „deutschen Schulmeister" spotten, wir wissen, beide im Bunde
haben das heutige Deutsche Reich geschaffen. Was neidet man
uns mehr, unsere Armee oder unsere Schule. Beides sind die
Geburtsstätten deutscher Männer.
Die Erziehungsmächte des deutschen Volkes sind Familie
(S. 126), Schule, außerschulmäßige Einrichtungen und Kirche.
Der regelmäßige Schulbesuch wurde von den deutschen Staaten
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Pommern Posen Posen Schlesien Pommern Brandenburg Sachsen Bayern Groß-
Herzogtum_Hessen Westfalen Schleswig-Holstein Mecklenburg Hannover Oldenburg Braunschweig Hessen-Nassau Rheinland Elsaß-Lothringen Baden Berlin Deutschland Deutschland
Italien.
537
Piusvui. (chendenov.1830),und Gregor Xvi., früher Cardi-
nal Maurus Capellen, ward sein Nachfolger. Die Besetzung der
Stadt Ancona durch französische Truppen hat ihn gewaltsam
in die Handel dieser Welt verflochten, wobei sich die langst be- i83
kannte Untauglichkeit der päpstlichen Krieger aufs neue bestätigte.
Noch ist er beschäftigt, gegen diese Besitznahme zu prorestiren und
Noten zu erlassen; die Entwickelung dieses rathsclhaften Unterneh-
mens ist der Zukunft noch Vorbehalten.
Unverändert bestehen die übrigen Staaten Italiens noch in
derselben Form und Weise, wie der Wiener Congreß sie bestimmte,
außer daß der Tod einige der damaligen Regenten abberufen hat.
In dem Großherzogthum Toscana folgte Leopold Ii., geboren
1797, seinem Vater Ferdinand, 1624, welcher 1814 dieses
sein Erbreich zurück erhielt und dafür das ihm zugetheilte Groß-
herzogthum Würzburg an Baicrn überließ; er erhielt noch den
Stato degli Presidii, die Souverainetat über das Fürsterthum
Piombino und über die Insel Elba. L u cca, durch den Wiener
Congreß der verwitweten Königinvon Etrurien, M a r i a Lu i se, einer
Tochter des Königs Karls I V. von Spanien, als ein Herzogthum mit
völliger Souverainetat überlassen, wird seit ihrem Tode l 824 von ihrem
Sohne Karl Ludwig, geboren 1799, beherrscht. Modena kam
nach der Auflösung des Königreichs Italien 1814 an den Herzog
Franz Iv. zurück, welcher nach dem Ableben seiner Mutter 1629
auch das Herzogthum Massa und das Fürstenthum Carrara
erbte. Die Herzogthümer Parma, Piacenza und Guastalla
gehören der verwitweten Kaiserin von Frankreich, Napoleons zwei-
ter Gemalin, M a r ia Luise, für ihre Lebensdauer; nach ihrem
Tode folgen die Nachkommen der Königin von Etrurien, also der
Herzog von Lucca, im Besitze, Lucca aber soll alsdann mit Tos-
cana vereinigt werden. Sardinien, zu welchem der Wiener
Congreß Genua schlug, wird jetzt von Karl Albert, Prinz
von Carignatr, geboren 1796, beherrscht, welcher dem Könige Karl
Felix Joseph auf dem Throne folgte 1831. Unter dem Namen
eines lombardisch-venetianischen Königreichs machen
endlich Mailand und Venedig seit den Ereignissen von 1814
einen Theil der östreichischen Monarchie aus.
tz. 96.
Außereuropäische Staaten.
In starrer Unbeweglichkeit oder einem todtenahnlichen Ei-
nerlei liegen die Staaten von Africa und Asien, wo keine Europäer
herrschen; sie also bieten der Geschichte keinen der Aufbewahrung
würdigen Stoff. M ehe met Ali, der Vicekönig von Aegyp-
ten, sonst schon bekannt durch einigen Anflug europäischer Bil-
dung, versucht in der neuesten Zeit 1832 das schon lockere Band,
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Gregor_Xvi Gregor Maurus_Capellen Leopold_Ii Leopold Ferdinand Ferdinand Karls Karl_Ludwig Karl Ludwig Franz_Iv Franz Guastalla Napoleons Karl_Albert Karl Prinz
von_Carignatr Karl
Felix_Joseph Karl Felix Ali
Extrahierte Ortsnamen: Italien Ancona Italiens Elba Etrurien Karls Spanien Modena Piacenza Frankreich Napoleons Etrurien Lucca Lucca Sardinien Mailand Venedig Asien
Autor: Meyer-Wimmer, J., Dreyer, Friedrich, Meyer, Johannes
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
251
schloß e i n Zollverein Preußen gegen Deutschland und das Ausland.
Dabei ergab es sich als ein großer, durch die geogra- ^er ^ phische Gestaltung Preußens herbeigeführten Übelstand, daß wegen des Abstandes der westlichen von den östlichen Provinzen verein zwei verschiedene Zollgebiete nötig wurden, was natürlich unverhältnismäßige Kosten verursachte. Die preußische Regierung bot daher alles auf, um durch eine Zollvereinigung mit andern Staaten diese Lücke auszufüllen. Es gelang ihr, die beiden 5)essen dafür zu gewinnen (1828 und 1831). Gleichzeitig waren andere ähnliche Vereine in der Bildung begriffen, so ein süd deutscher zwischen Bayern, Württemberg, den beiden Hohen-zollern, so der „Mitteldeutsche Handelsverein" (Sachsen, Hannover, Braunschweig u. s. w.). Endlich trat 1834 der große preußisch-deutsche Zollverein ins Leben, der außer Preußen, deu anhaltinischen Ländern und den beiden Hessen, auch Sachsen, Bayern, Württemberg und die thüringschen Staaten in sich schloß, dem später auch Nassau, Baden, Frankfurt, Luxemburg und Bayern beitraten. Die Zollschranken zwischen diesen Ländern fielen; alle Erzeugnisse des einen Landes (mit alleiniger Ausnahme von Bier und Branntwein) gingen zollfrei nach allen anderen Ländern des Zollvereins. Nach außen bildeten diese verbundenen Länder ein gemeinsames Zollgebiet.
Die von außen in dieses Gebiet eingehenden Waren wurden da, wo sie eingingen, versteuert und konnten dann ebenfalls frei im ganzen Zollverein zirkulieren. Die davon erhobenen Zölle flössen in eine gemeinsame Zolloereinskasse und wurden von dieser aus an die einzelnen Staaten nach der Bevölkerungszahl verteilt. Damit waren zwei ganz bedeutende wirtschaftliche Vorteile erreicht: Handelsfreiheit im Innern und eine einheitliche Handelspolitik nach außen. Der Zollverein war eine Macht und konnte als solche mit fremden Staaten viel leichter günstige Handelsverträge abschließen, als dies ein einzelner Staat, selbst Preußen, vermochte. Die Finanzen der so verbündeten Staaten gewannen ebenfalls bei dieser Vereinigung. Die Gesamteinnahme des Zollvereins vermehrte sich von 1834 bis 1842 von 36 auf 63 Millionen Mark, also im Verhältnis von 4 zu 7, während die Kopfzahl der Zollveceinsbevölkernng nur wie 4 zu 5 gestiegen war. Zugleich ergab sich aus dieser Steigerung der
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Autor: Meyer-Wimmer, J., Dreyer, Friedrich, Meyer, Johannes
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
bafs Preußen und Österreich, jenes über die Elbe, dieses über den Inn nach Osten geschoben wurden und beide von dem neuen Buude ausgeschieden blieben. Aus dem übrigen deutscheu Boden aber wurde eine Anzahl Mittelstaaten errichtet, groß genug, um sich im Innern ein festes Staatsbewußtsein zu erzeugen, aber nicht kräftig genug, um nach außen sich zu wahrer Selbständigkeit zu erheben — oder mit andern Worten, stark genug, um die Zerspaltung Deutschlands, und schwach genug, um die Oberhoheit Frankreichs zu verewigen. Zu diesen Zwecken wurden im Süden die königlichen Kronen von Bayern und Württemberg, die großherzoglichen von Baden, Hessen-Darm-stadt it. s. w., im Norden aber die Königreiche Westfalen und Sachsen sowie das Großherzogtum Berg geschaffen. Immerhin aber zeigte sich bei diesen Einrichtungen ein großer Unterschied zwischen dem Norden und dem Südeu.
Es waren einheimische Fürsten, welche in Süddeutschland durch freiwilligen Anschluß an Napoleon zur Macht gelaugt waren. Ein großer Teil ihrer Unterthanen war altangestammte Bevölkerung, und die Einwohner der annektierten Zwergstaaten fanden durch den Wechsel ihre Lage selten verschlechtert, ost verbessert. Dabei ließ Napoleon, auf die Zuverlässigkeit seiner Basallen vertrauend, sie in ihrer innern Verwaltung nnbelästigt, wenn sie ihm die geforderte Truvpenmacht pünktlich stellten. Ihre Soldaten fochten dann gegen Preußen und Österreich und breiteten deu Stolz auf die Siege des Unüberwindlichen in weite Kreise der Heimat aus. So kam es, daß, wo im Lande Unzufriedenheit über Beamteuwillkür und Steuerdruck entstand, die Beschwerden darüber sich weniger gegen Napoleon als gegen die einheimische Regierung richteten. Im übrigen lebten Bürger und Bauern in den altgewohnten Sitten weiter; es entwickelte sich starke Sehnsucht nach liberaler Rechtssicherheit, aber sehr wenig Drang auf nationale Befreiung.
Ganz anders in Norddeutschland westlich der Elbe. Mit Ausnahme einiger bedeutungsloser Kleinstaaten waren hier die einheimischen Fürsten verjagt und das Land die Kriegsbeute des fremden Eroberers geworden. In Westfalen und Berg herrschten bonapartische Prinzen; das linke Rheinufer, Oldenburg, ein Teil Hannovers, die Hansestädte verfielen unmittelbar der französischen Verwaltung. Eine Menge französischer Beamten, Offiziere und Besatzungen hielten das Land unter
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon
Allgemeine Einleitung. 47
wechselt dieselbe nicht selten bei einem und demselben Staate.
Eroberungssucht mit Glück gepaart, darauf folgende Friedens-
schlüsse und andere politische Verträge verändern die Grenzen
und dadurch die Größe eines Staates. Die Größe wird ge-
wöhnlich nach Quadratmeilen (Qmeil.) bestimmt.
§. 132. Die Eintheilung eines Landes kann eine drei-
fache sein: 1) eine geographische oder natürliche, wenn
ein Staat aus festem Lande oder Inseln besteht, oder seine
einzelnen Theile durch Gebirge und große Flüsse von einander
geschieden, oder durch Klima, Boden und Bewohner verschie-
den sind. So besteht Italien aus dem Festlande und den In-
seln, Deutschland aus Süd- und Norddeutschland. — 2) Eine
historische, wenn die Theile eines Staates nach der Zeitfolge,
wo sie mit demselben vereinigt wurden, betrachtet werden. So
besteht das jetzige Herzogthum Nassau aus den ältern Stamm-
landen der Walram'schen Linie und den später hinzugekommenen
Theilen der Erzstifte Mainz, Trier u. s. w. — 3) Eine
politische, wenn die einzelnen Provinzen, Departements,
Gouvernements, Kreise, Aemter u. s. w. eines Staates ange-
geben werden. Diese Eintheilung ist die gewöhnlichste. —
Nebenländer und Kolonien.
§. 133. Die Wege und Mittel, die Anzahl der Ein-
wohner oder die Volksmenge eines Staates zu bestimmen,
sind verschieden. Die wirkliche Zählung ist zweifelsohne
das sicherste, obgleich selbst diese keineswegs ein zuverläßiges
Resultat liefert. Aus welchen Gründen? Volkszählungen
bereits bei verschiedenen Völkern des Alterthums, z. B. Juden
und Römern. — Die Anzahl der Häuser oder Feuerstel-
len eines Ortes, Bezirkes u. s. w., vervielfacht mit dem Durch-
schnitte der Menschenzahl in 10 — 20 Wohnungen, liefert ein
Ergebniß, das sich der Wahrheit nähert; sowie auch die unge-
fähre Bevölkerung eines Ortes durch die Geburts- oder
Sterbelisten ermittelt werden kann.
§. 134. Von wenigen Ländern und Staaten ist die Volks-
menge mit einiger Zuverläßigkeit bekannt — um wie viel we-
niger daher von der ganzen Erde. Man darf sich also nicht
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Italien Deutschland Süd- Norddeutschland Mainz Trier
Die schwäbisch-bayerische Hochebene.
127
und Gebräuche verwandelt sich bei vielen in Abscheu gegen
alle Neuerungen, und das S t a m m e s b e w u s s t s e i n scheint
zuweilen stärker als das allgemeine Vaterlandsgefühl zu sein. Die
Bayern sind also im ganzen ein zwar schwer lenkbarer Volks-
stamm, dem aber eine derbe, urwüchsige und gesunde
Volkskraft innewohnt.
3. Die Betrachtung der staatlichen Verhält-
nisse in der Landschaft.
a. Die staatliche Zusammengehörigkeit der einzelnen Gebiete.
Der g r ö s s t e Teil der schwäbisch - bayerischen Hochebene
gehört dem Staate Bayern an.
Die in der Landschaft gelegenen Gebiete des bayerischen Staates
sind dessen Stammlande. Bayern bildete früher eines der selbständi-
gen dèutscben Herzogtümer. Einen bayerischen Herzog nennt die
Geschichte zuerst im Jahre 554. Er stammte aus dem Hause der Agilof in g er,
das bis zum Jahre 788 die Herzogswürde bekleidete. In den folgenden Jahr-
hunderten wechselte diese unter verschiedenen Häusern, bis sie im Jahre 1180
vom Kaiser Friedrich Barbarossa dem Wittelsbacher Hause verliehen
wurde. Das Herzogtum bestand damals aus den vier Gebieten Ober bayer n,
Niederbayern. Ob er pfalz und Bheinpfalz. Das letztere Gebiet liegt
ausserhalb des Piahmens der Landschaft. Im Jahre 1310 wurden durch eine
Teilung die pfälzischen Gebiete abgetrennt. Doch wurde die Oberpfalz
wieder 1623 mit dem Mutterlande dauernd vereinigt. Die Bheinpfalz
bestand dagegen als ein besonderer deutscher Staat weiter und bildete eins der
sieben Kurfürstentümer. Auch das S t am m 1 and B aye r n erhielt später
die Kurwürde. Als im Jahre 1777 in diesem die Herrscherlinie ausstarb,
gelangte die pfälzische Linie auch dort zur Thronfolge, so class jetzt
wieder alle ursprünglichen Gebietsteile vereinigt waren. Durch den A n sc h 1 u s s
an Napoleon zu Anfang dieses Jahrhunderts erlangte Bayern die Königs-
würde und sicherte sich auch bedeute ndegebietsvergrösserungen.
Den damals angenommenen Umfang hat es, geringe Grenzveränderungen ausser
Acht gelassen, bis zur Gegenwart behalten.
Bayern besteht also aus dem grössern Hauptlande im
Osten und aus dem kleinern Nebenlande, der Rheinpfalz,
im Westen. Die Grenzländer des Hauptlandes sind im Norden
Preussen, die th ü r in g i s c h e n S t a a t en undsachsen, im
Osten Oesterreich, im Süden ebenfalls Oesterreich und im
Westen Württemberg, Baden und Hessen.
Der ganze bayerische Staat hat eine Grösse von 75 864,7
qkm und zählt 5594982 E. Von der Bevölkerung sind mehr als
2/s katholisch und nicht ganz 1ls evangelisch.
Ausser Bayern haben von den deutschen Staaten noch Tvürt-
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Napoleon
Das hessische und Weser-Bergland.
253
Freiheit und Selbständigkeit und seinen von den
Vätern übererbten Götterglauben im Kampfe mit den Franken erst
nach Zertrümmerung seiner ganzen Volkskraft aufgab, so hält auch
jeder einzelne Sachse mit grosser Zähigkeit an seinen Rechten,
an über liefert en Anschauungen, Sitten und Gebräuchen
fest. Die Stammeseigenschaften konnten §ich umso reiner erhalten,
als auch in der Beschäftigung und in der Lebensweise der Bevöl-
kerung sich wenig änderte; diese ist wie die hessische eine vor-
wiegend ackerbautreibende und in ländlichen Wohnsitzen lebende
geblieben. Weil der Sachse Neuerungen weniger leicht zugänglich
ist als der Franke, ist er auch im Verkehr verschlossener
als dieser.
3. Bie Betrachtung der staatlichen Verhält-
nisse in der Landschaft.
a. Die staatliche Zusammengehörigkeit der einzelnen Gebiete.
Den Hauptanteil an der Landschaft hat Preussen, von wel-
chem 2 Provinzen, Westfalen und H e s s en - N a s s au, in ihrem
Rahmen liegen. Ausserdem sind in ihr mehrere kleinere deutsche
Staaten gelegen, nämlich W a 1 d e c k, Lippe - Detmold und
S c h a il m b u r g - L i p p e. Ferner greifen Teile vom Grossherzog-
tum Hessen (s. S. 172), von Braun schwei g (s. Tiefl. d. und.
Weser) und von der preussischen Provinz Hannover in die Land-
schaft hinein.
Die Provinz Westfalen wird im Norden von der Provinz
Hannover, im Osten von Schaumburg-Lippe, Hannover,
B r a un s eh w e i g, Hessen-Nassau und Wal deck, im Süden
von H ess en-Na ssa u und der R h einprovin z , im Westen von
der Rheinprovinz und Holland begrenzt. Ihre Grösse be-
trägt 20 206,5 qkm, ihre Einwohnerzahl 2428 661 (auf 1 qkm
120,2 F.), wovon auf die Protestanten etwas mehr, auf die
Katholiken etwas weniger als die Hälfte entfällt.
Die Provinz Westfalen wurde wie die Rheinprovinz im Jahre 1815
durch Beschluss des Wiener Kongresses in ihrem jetzigen Umfange mit
Preussen vereinigt. Die ältesten preussischen Besitz ungen in Westfalen
waren die Gebiete Mark (mit Soest) und Ravensberg (mit Bielefeld), die im
Jahre 1614 nebst dem rheinischen Gebiete Kleve als Erbanteil der jiilich-
klevischen Besitzungen an Brandenburg fielen. Beim Friedensschlüsse des dreissig-
jährigen Krieges wurde dem Grossen Kurfürsten das Bistum Minden zuge-
sprochen, und im 1707 erwarb der erste preussische König Friedrich I. durch
Kauf die Grafschaft Tecklenburg. Paderborn kam im Jahre I 803 vorüber-
gehend an Preussen. Alle seine westfälischen Besitzungen verlor dieses aber
bald darauf an den französischen Kaiser Napoleon, der die westliche
Hälfte der jetzigen Provinz mit Fr a nk r ei ch, die östliche dagegen mit dem
neugebildeten Königreiche Westfalen vereinigte. Im Jahre 1815 erhielt
Preussen nicht bloss seine frühern Gebiete zurück, sondern kam auch in den
Besitz des ganzen Bistums Münster, des Herzogtums Westfalen, des
Für sten turn's Siegen, und anderer kleinerer Gebiete. Seine letzte Erwer-
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
326
Politische Geographie.
deutsche Hoheit, von der sich seine freiheitsliebenden Bürger 4370
loskauften und bis zum Einzug der Franzosen in Italien un-
abhängig blieben. Im Jahr 1805 wurde es dann als Fürsten-
thnm mit Piombino vereinigt und 1815 als Herzogthum der
Infantin Maria Louise von Spanien, der Wittwe des ehemaligen
Königs von Etrurien, verliehen. Herzog: Carl seit 1824.
6. Das Grcß-Herzogthum Toscana ans dem alten Tnscien,
welches ein eigenes Herzogthum der Longobardischen Könige war,
entstanden, wurde unter Karl d. Gr. fränkische Provinz und
kam später an Kaiser Friedrich I. Aber die meisten seiner blühenden
Städte suchten die fremde Herrschaft abzuwerfen und nahmen
republikanische Verfassungen an, bis im 15ten Jahrhundert die
Familie der Medici zur Negierung gelangte und in Florenz durch
Cultur und Kunst ein herrliches Zeitalter hervorrief. Im Jahr
1569 wurde das Land durch Cosinus I. zum Großherzvgthum
erhoben und kam nach dem Tode des lezten Mediceers an das
Haus Oestreich, bis es von Napoleon erobert, als Königreich
Etrurien dem Erbprinzen von Parma übergeben, 1808 aber zur
französischen Provinz gemacht wurde. — Toscana erhielt 1814
seinen ehemaligen Regenten, den Erzherzog Ferdinand Iii. wie-
der, und wurde 1815 in der Acte des Wiener Congresses durch
das Fürstenthum Piombino, die Insel Elba und einige kleinere
von ihm umschlossenen Bezirke vergrößert. Seit 1824 ist Leo-
pold 1l. Großherzog von Toscana.
7. Der Kirchenstaat entstand (754) aus einer Schenkung
an Land, welche Pipin der Kleine nach Besiegung der Longv-
barden dem Bischof Stephan Ii. von Rom machte, und Karl
der Große (774) bestätigte. Von diesem kleinen Gebiete aus
verbreitete sich durch die es beherrschenden Päbste in den fol-
genden Jahrhunderten zum zweiten Male eine Universalmo-
narchie über beinahe alle europäischen Staaten, die, wenn
gleich geistiger Natur, dennoch nicht minder mächtig und ge-
waltig, ja sogar größer war, als einstens die Römische, bis sie
besonders seit dem 15ten Jahrhundert zu sinken begann und ihre
Gewalt so verlor, daß Napoleon 1809 den Kirchenstaat selbst
auflöste, und erst das Jahr 1814 ihn in die Hände seiner frü-
heren Besitzer wieder zurückgab. Pabst Gregor Xvi. beherrscht
seit 1851 den Kirchenstaat.
8. Die Republik San Marino, aus der Niederlassung ei-
nes Einsiedlers Marinus im 6tcn Jahrhundert entstanden und
durch ihn zu einem kleinen Staate geordnet.
9. Das Königreich beider Sicilien wurde als solches von
dem Herzog Roger von Apulien im Anfang des 12ten Jahr-
hunderts aus seinen früheren Besitzungen und Eroberungen ge-
gründet, dessen Stamm aber bald erlosch, wodurch das Reich
unter deutsche Herrschaft kam. Doch nach dem Tode Kaiser Kon-
rads Iv. (1254) wurde durch den Pabst das Land dem Prinzen
Carl von Anjou verliehen, dessen Nachkommen sich jedoch nur
in Neapel behaupten konnten, während Sicilien sich unter die
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Maria_Louise_von_Spanien Maria Carl Karl_d Karl Friedrich_I. Napoleon Ferdinand_Iii Ferdinand Stephan_Ii Karl
der_Große Karl Napoleon Pabst_Gregor_Xvi Gregor Carl_von_Anjou